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Tödlicher Verkehrsunfall auf der A7
Autor:Konrad --- Veröffentlicht am: 07.09.2008

Bericht:
Am Sonntagnachmittag sind drei Menschen bei einem Unfall ums Leben gekommen. Sechs weitere Personen erlitten zum Teil schwere und in einem Fall sogar lebensgefährliche Verletzungen. Vermutlich hat ein geplatzter Reifen zu dem Unfall geführt. Die A 7 war zwischen dem Autobahnkreuz Biebelried und der Anschlussstelle Würzburg-Estenfeld in beiden Richtungen komplett gesperrt.


Gegen 14:45 Uhr war ein mit einem Ehepaar aus Österreich besetzter Kleintransporter mit Anhänger in Richtung Ulm unterwegs. Etwa drei Kilometer nach der Anschlussstelle Estenfeld verlor der Fahrer die Kontrolle über das Fahrzeug und durchbrach die Mittelleitplanke, die auf ca. 30 Metern niedergewalzt wurde. Auf der Gegenfahrbahn kam es dann zu einem folgenschweren Zusammenstoß mit einem Pkw der Marke Citroen aus dem großraum Bremen, in dem der Fahrer und eine Frau auf dem Rücksitz sofort getötet wurden. Eine weitere Insassin verstarb kurze Zeit später aufgrund ihrer massiven Verletzungen. Der einzige Überlebende in diesem Auto erlitt schwerste Verletzungen.

Der Kleintransporter stieß unmittelbar danach mit einem BMW aus dem Raum München zusammen, in dem der Mann am Steuer lebensgefährlich verletzt wurde. Die Beifahrerin kam mit leichteren Verletzungen davon. Ein drittes Auto wurde durch umherfliegende Fahrzeugteile beschädigt. Die Fahrerin wurde leicht verletzt.

Der Kleintransporter war nach den Zusammenstößen noch etwa 100 Meter quasi als Geisterfahrer auf der Gegenfahrbahn unterwegs, bevor er von der A 7 abkam und eine Böschung hinunterfuhr. Die beiden Insassen erlitten leichtere Verletzungen.

Die Rettungsleitstelle hatte 20 Fahrzeuge, einen Hubschrauber, fünf Notärzte und fünf Notfallseelsorger im Einsatz. Auf Seiten der Feuerwehr (Estenfeld, Rottendorf, Kürnach, Kitzingen) waren knapp über 80 Mann vor Ort. Auch eine Staatsanwältin informierte sich am Ort des Geschehens. Zur genauen Klärung der Unfallursache wurde auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Würzburg ein Sachverständiger hinzugezogen.

Nach dem schrecklichen Unfallgeschehen war die A 7 zunächst in beiden Richtungen zwischen dem Autobahnkreuz Biebelried und der Anschlussstelle Würzburg-Estenfeld gesperrt. Der Verkehr wurde ausgeleitet. Es entstanden kilometerlange Staus. Nach etwa zwei Stunden wurde der Verkehr in Richtung Süden wieder freigegeben. In Richtung Norden fließt der Verkehr derzeit einspurig an der Unfallstelle vorbei. Vermutlich gibt es hier erst ab 21:00 Uhr wieder freie Fahrt.


Bericht aus %5% vom Folgetag (09.09.08):

Tödliche Zehntelsekunde auf der A 7
Details zum Unfall am Sonntag bei Estenfeld mit drei Todesopfern
Keine Chance hatten die Fahrer der beiden Autos, die ein Lkw-Sonderfahrzeug am Sonntagnachmittag auf der A 7 rammte: Drei Insassen sind gestorben, zwei schwer verletzt. Polizei und Feuerwehr schildern Einzelheiten des schweren Unfalls.


"Wäre ich ein paar Sekunden schneller gewesen, würde ich da liegen", sagte ein Augenzeuge am Unfallort. Er war am Sonntag auf der A7 bei Estenfeld dicht hinter den verunglückten Fahrzeugen gefahren, als gegen 14.45 Uhr ein Kleintransporter mit Anhänger durch die Leitplanke geschossen kam und mit zwei Fahrzeugen zusammen stieß. Wie berichtete, sind dabei drei Insassen gestorben. Ein Mann schwebt noch in Lebensgefahr, ein weiterer wurde schwer verletzt.

Die A7 Richtung Norden war zum Zeitpunkt des Unglücks dicht befahren. "Wer in dieser Zehntelsekunde an dieser Stelle war, hatte keine Chance", sagt Polizeisprecher Karl-Heinz Schmitt. "So eine Gefahr kann man für niemanden ausschließen, der sich im Straßenverkehr bewegt".

"Es sah aus, als wäre ein Panzer darüber gewalzt", schildert Kreisbrandrat Heinz Geißler, der als Einsatzleiter der Feuerwehr am Umfall war, die auf eine Länge von 30 Metern zerfetzte Planke. "Das war ein richtiger Lkw", beschreibt Geißler das zu einem Wohnmobil umgebaute Lkw-Sonderfahrzeug, das auf einem Hänger einen Schlepper geladen hatte.

Laut Polizeisprecher Schmitt "spricht vieles dafür" dass der Fahrer wegen eines geplatzten Reifens die Kontrolle über den Transporter verloren hat und auf die Gegenfahrbahn geraten ist. Dort prallte das Fahrzeug zuerst gegen einen Citroen aus Bremen. Dessen Insassen wurden am schwersten verletzt: Der 56 Jahre alte Fahrer und die hinter ihm sitzende Frau waren sofort tot. Eine weitere Mitfahrerin erlag einige Stunden später ihren Verletzungen. Der vierte Insasse, ein 49-Jähriger, wurde schwer verletzt. Die beiden benachbarten Ehepaare waren auf dem Heimweg aus Kroatien gewesen.

Als nächstes stieß der Transporter mit einem BMW zusammen, in dem ein Ehepaar aus München unterwegs war. Der 63 Jahre alte Fahrer wurde schwer am Kopf verletzt. Er kämpft im Krankenhaus um sein Leben. Seine Frau wurde leicht verletzt. Ebenso die Fahrerin eines dritten Wagens: Ein Renault, der durch herum fliegende Trümmerteile beschädigt wurde.

"Wie auf einem Schlachtfeld"
Der Kleintransporter selbst raste nach den Kollisionen noch 100 Meter über die Gegenbahn, bevor er eine Böschung hinunter fuhr. Der 49-Jahre alte Fahrer aus Niederösterreich und seine Ehefrau wurden leicht verletzt und standen unter Schock. Fahrzeugwracks und Trümmerteile waren laut Einsatzleiter Geißler hundert Meter weit verstreut. "Es sah aus wie auf einem Schlachtfeld." Die Feuerwehr barg Tote und Verletzte aus den teilweise komplett zerstörten Fahrzeugen.

Da es einige Zeit dauerte, bis alle Einsatzkräfte durch die Rettungsgasse an den Unfall kamen, leistete eine Bundeswehreinheit, die zufällig auf der Autobahn unterwegs war, spontan Hilfe. Geißler: "Die Soldaten trugen Verletzte weg, bis alle Rettungskräfte da waren." Neben 80 Mann der Feuerwehr waren die Besatzung von einem Hubschrauber und 20 Rettungsfahrzeugen, fünf Notärzte, fünf Notfallseelsorger und ein Großaufgebot der Polizei im Einsatz. Auch das technische Hilfswerk unterstützte die Rettung. Ein Sachverständiger nahm die Spuren des Unfalls auf. Erst wenn diese ausgewertet sind und ein Gutachten erstellt ist, kann die Polizei genauere Aussagen zum Unfallhergang machen.

Wie ein Sachverständiger des TÜV gegenüber der Main-Post erläuterte, untersucht man dazu vor Ort zum Beispiel die sogenannten Driftspuren: Der Abrieb, den ein Reifen auf dem Asphalt hinterlässt, wenn er sich seitlich wegschiebt. Weitere Indizien sind die Größe der Verformung der Blechschäden und die der Leitplanke. Sie erlauben einen Rückschluss auf die Geschwindigkeit bei der Kollision. Auch der zerstörte Reifen des Unfallverursachers wird begutachtet, um zu klären, ob dieser Schaden tatsächlich die Ursache des Unfalls war. "Ein Puzzle, das mit viel Erfahrung zusammen gesetzt wird," beschreibt der Sachverständige das Gutachten zum Unfallhergang.


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Details:
Anzahl Einsatzkräfte Estenfeld: 20
Alarmiert um:
Zurück in der Wache:
Fahrzeuge (FFW-Estenfeld):
Estenfeld 40/2 (LF 16)


TLF 16 (21/1)


MZF (alt)


Ausgerückte Kräfte (Gesamt): FFW Estenfeld
MHD-Estenfeld (HvO)
FFW Güntersleben
Rettungshubschrauber (Christoph 18)
Alarmiert durch: Schleife 106 (Kleinalarm)
Schleife 077 (Gesamtalarm)
Sirene
Einsatzdauer: 3,5 Stunden
Bilder:                                                     

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Warnungen

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