Autor:Team Öffentlichkeitsarbeit --- Fotograf: Marco Kleedörfer --- Veröffentlicht am: 22.11.2021

Bericht:
Staatliche Ehrungen bei der Jahreshauptversammlung der Estenfelder Feuerwehr.
Personalveränderung in der Vorstandschaft – Kommandanten bestätigt!


Impfstatuskontrollen am Eingang, Desinfektionsmittel und Schnelltests die bereitstehen, Bestuhlung mit Mindestabstand zueinander, FFP2-Maskenpflicht bis zum Sitzplatz, Lüftungsanlage in der Halle – der Jahreshauptversammlung der Estenfelder Feuerwehr in der Mehrzweckhalle der Weißen Mühle stand vergangenen Freitag nichts mehr im Weg.
Der 1. Vorstand Frank Loose begann nach der Begrüßung aller Anwesenden mit seinem Rückblick über die letzten zwei Jahre, denn pandemiebedingt musste die Versammlung 2020 ausfallen. Ebenso ausfallen mussten in dieser Zeit viele geplanten Vereinsfeste und Veranstaltungen. Besonders hart wurde der Verein getroffen, als das 150-jährige Gründungsfest erst verschoben und letztlich komplett abgesagt werden musste, berichtete Loose. Die erhofften Einnahmen, von denen ein Verein wie die Feuerwehr lebt, blieben aus. Der geplante Kabarettabend mit Michel Müller wurde an eine private Eventagentur übertragen und soll im Spätsommer 2022 stattfinden. Auch der traditionsreiche Faschings-Mühlenball musste ausfallen und steht für kommende Faschingssession erneut stark in der Schwebe. Trotz dieser Situation, so Loose weiter, „steht der Verein noch gut da“, was im Verlauf der Sitzung durch den Kassenbricht vom 1. Kassier Alexander Wolz bestätigt wurde. Erfreulich ist, dass man mit nun 176 Vereinsmitgliedern steigende Zahlen verzeichnet und auch die aktive Mannschaft wieder finanziell durch den Verein unterstützt werden konnte, in dem ein neues Kommandofahrzeuge angeschafft und umgebaut wurde.
Im Bericht der aktiven Wehr, vorgetragen durch den 1. Kommandant Konrad Hasch und seinen Stellvertreter Julian Koppenhöhl, wurden wieder beeindruckende Zahlen vorgestellt. So waren im Vorjahr glatte 100 und im laufenden Jahr bereits über 70 rein feuerwehrtechnische Einsätze (ohne HvO-Einsätze) der Floriansjünger nötig. Und das, obwohl die Alarmierungen im gesamten Landkreis merklich gesunken seien, wie Koppenhöhl zu berichten weiß. Ob der Rückgang nur mit der Corona-Zeit zusammenhängt, wollten die die beiden Kommandanten nicht abschließend beantworten. Besonders stolz ist Hasch drauf, dass eine vor einigen Tagen durchgeführte freiwillig Impfstatuserhebung gezeigt hat, dass über 97 Prozent seiner 88-köpfigen Mannschaft vollständig geimpft sind. Dennoch herrscht im Einsatz FFP2-Maskenpflicht und das Feuerwehrhaus darf nur unter 3G-Regel zu Dienstveranstaltungen und Ausbildungsabenden betreten werden.
Während seiner Ansprach übergab Hasch das Wort an Landrat Thomas Eberth. Der gebürtiger Kürnacher war, wie Eberth es selbst beschrieb, sehr gerne nach Estenfeld auf „Heimspiel“ gekommen, um verdienten Kameraden das Feuerwehr-Steckkreuz als staatliche Ehrung zu verleihen zu. Geehrt wurden Gerhard Winzenhörlein für 25, Werner Wolz für 40 und Norbert Knoblach für 50 Jahre aktiven Dienst. Als Zeichen der Wertschätzung überreichte die Dienstherrin und 1. Bürgermeisterin Rosi Schraud im Namen der Gemeinde Estenfeld jedem Geehrten einen Paar-Gutschein für das Feuerwehrerholungsheim in Bayerisch Gmein und ein persönliches Präsent.

Die ehrenamtliche Bereitschaft ihrer Wehrleute, besonders zu Pandemiezeiten, stets Dienst am Nächsten zu leisten, weiß auch Schraud hoch zu schätzen. Sie lobte den unermüdlichen Einsatz und sprach ihren Dank im Namen der Gemeinde aus. Dabei stellte sie die federführenden Organisation und den Betrieb einer Schnellteststrecke als eine der vielen Tätigkeiten außerhalb der originären Aufgaben besonders heraus.
In das gleiche Horn stieß auch der neue Kreisbrandinspektor Markus Fleder bei seinen Grußworten. Egal ob ad hoc-Hilfeleistungskontingent wie bei dem Unwettereinsatz in Kitzingen oder das Verteilen von Covid-Schutzartikeln in Schulen und Pflegeeinrichtungen im Landkreis: Wenn Fleder bei den Kommandanten in Estenfeld kurzfristig Unterstützung anfrage, höre er immer nur „Machen wir!“. Das freut ihn sehr und er wisse, dass man sich auf die Estenfelder Kameraden verlassen kann.
Neben den staatlichen Ehrungen standen an diesem Abend auch die Neuwahlen der Kommandanten und der Vorstandschaft im Vordergrund. Im ersten Abschnitt des Wahlabends wurde über die Wehrführung entschieden. Hier wurden Hasch als erster Kommandant und sein Stellvertreter Koppenhöhl für die nächsten 6 Jahre bestätigt. Der zweite Abschnitt galt der Vorstandschaft und dem Verwaltungsrat. Loose, der als erster Vorstand nicht mehr zur Wiederwahl bereitstand, wird von seinem bisherigen Stellvertreter Gerhard Winzenhörlein abgelöst. Die Stellvertretung als Vereinsvorstand übernimmt zukünftig der erst achtzehnjährige Philipp Deppisch. Das erste Mal nicht aus den Reihen der aktiven Wehr wird das Amt des Kassiers besetzt. Das fördernde Mitglied Ruth Motschmann wurde zur 1. Kassierin gewählt, während Alexander Wolz sie fortan vertreten wird. Simone Schlereth und Barbara Kleedörfer wurden jeweils als 1. und 2. Schriftführerin bestätigt, während Simon Page als 1. Vergnügungswart mit Dominik Buchert als Stellvertreter beide neu ins Amt starten. Bestand herrschte auch auf den Positionen der Revisoren, wo Ehrenkommandant Alfred Herrmann und Ehrenvorstand Bernhard Keller bestätigt wurden.
Die Wahlleitung übernahmen die Dienstherrin Rosi Schraud mit Altbürgermeister Michael Weber sowie der Kreisbrandmeister Bernhard Weidner.

Foto 1: Die neue Vorstandschaft mit Verwaltungsrat und Kommandanten (von links nach rechts): Alexander Wolz (2. Kassier), Ruth Motschmann (1. Kassierin), Dominik Buchert (2. Vergnügungswart), Barbara Kleedörfer (2. Schriftführerin), Simone Schlereth (1. Schriftführerin), Philipp Deppisch (2. Vorstand), Julian Koppenhöhl (2. Kommandant), Simon Page (1. Vergnügungswart), Gerhard Winzenhörlein (1. Vorstand) und Konrad Hasch (1. Kommandant).

Foto 2: Staatliche Ehrungen gingen an Gerhard Winzenhörlein, Werner Wolz und Norbert Knoblach (von links nach rechts, vordere Reihe).