Gefahrstoffeinsatz, Triebweg, Unbekannte Flüssigkeit
Autor:Konrad Hasch --- Fotograf: Öffentlichkeitsarbeit FW Estenfeld --- Veröffentlicht am: 23.09.2016Bericht:
Zwei verletzte Personen und technisch erheblicher Einsatzaufwand für die Feuerwehr Estenfeld sind das Resultat, eines Gefahrstoffeinsatzes im Triebweg in Estenfeld.
Um 09:57Uhr alarmierte die Leitstelle Würzburg die Einsatzkräfte aus Estenfeld, mit der Meldung: "Gasgeruch, fraglicher Ammoniakaustritt"!
An der Einsatzstelle wurde nach Erkundung folgendes vom Einsatzleiter Feuerwehr (1.Kdt. FF Estenfeld) festgestellt:
Im Kellergeschoss eines Mehrfamilienhauses war eine Grube mit Hebeanlage. Daraus stieg, laut Zeugen, ein ätzend stinkendes Gas. Eine verletzte Person war bereits rettungsdienstlich versorgt. Eine zweite Person klagte über Vergiftungssymptome, weshalb weitere Rettungswägen angefordert wurden. Die Grube enthielt etwa 2000 Liter unbekannte, toxisch wirkende Flüssigkeit.
Der Einsatzleiter FW lies sofort einen Trupp unter umluftunabhängigem Atemschutz in das Kellergeschoss zur genauen Erkundung vorstoßen. Die Wohnungen des Hauses wurden zeitgleich evakuiert. Die Kellerräume und die Tiefgarage wurden abgesucht, der Bereich um die Einsatzstelle großräumig abgesperrt.
Der Angriffstrupp unter Atemschutz stellte im Keller eine im explosionsbereich liegende, extrem erhöhte Schwefelwasserstoffkonzentration mittels Messgerät fest. Darauf hin wurde vom Einsatzleiter FW, nach Rücksprache mit KBI Land 3, ein "Gefahrstoffalarm" ausgelöst!
Zur Einsatzstelle wurde somit der Abrollbehälter Gefahrgut der Berufsfeuerwehr nachalarmiert. Ebenfalls wurde die 1. Bgm.in Rosi Schraud über die Einsatzstelle informiert - welche sich auch sofort zu dieser begab.
Nach Rücksprache mit dem Einsatzleiter FW und dem Einsatzführungsdienst der Berufsfeuerwehr (C-Dienst), wurde ein Trupp aus Estenfeld und ein Trupp aus Würzburg mit leichten Chemikalienschutzanzügen (CSA) ausgerüstet, um erneute Messungen im Keller durchzuführen und den Stoff - nach Möglichkeit- zu bestimmen. Parallel wurde mit dem in Estenfeld vorhandenen Entlüftungsgerät die Stoffkonzentration der Luft aus dem Keller abgesogen, während mit Überdruckbelüfter Frischluft hineingepresst wurde. So sank die UEG (Untere Explosionsgrenze) rasch ab! Im Außenbereich baute die FF Estenfeld einen Not-Dekontaminationsplatz für die im Keller tätigen Einsatzkräfte auf. Der Brandschutz wurde dreifach, mit Wasser, Pulver und Schaum, hergestellt. Ein Sicherungsatemschutztrupp, für einen möglichen Atemschutznotfall, wurde von der FF Estenfeld in Bereitschaft gehalten.
Nach Rücksprache mit der 1. Bgm.in, der Polizeieinsatzleitung, dem Einsatzleiter Rettungsdienst, dem C-Dienst und dem Einsatzleiter Feuerwehr, wurde das Rathaus für betroffene Anwohner geöffnet und als Sammelstelle definiert. Unterdessen war der Rettungsdienst ebenfalls mit mehreren Fahrzeugen an der Einsatzstelle eingetroffen und stellte so die medizinische Sicherheit der Einsatzkräfte sicher. Auch die SEG Betreuung wurde alarmiert und stellt Verpflegung und Getränke für die schwer arbeitenden Einsatzkräfte zur Verfügung.
Zum Abpumpen der Flüssigkeit wurde eine Spezialfirma angefordert. Nach deren Eintreffen führten die immer noch im CSA tätigen Estenfelder Kameraden den Saugschlauch in die Grube ein, um die Flüssigkeit abzusaugen. Als dies gelang, wurden während dem Saugvorgang weiterhin Messungen durchgeführt.
Der Einsatz wurde für beendet erklärt, als im Keller, der Tiefgarage, dem Treppenhaus und in Wohnungen keine Konzentration mehr nachgewiesen werden konnte. Weiter wurde großzügiges Lüften angeordnet.
Die Einsatzstelle wurde der Polizei und der Hausverwaltung übergeben.
Die Feuerwehr Estenfeld bedankt sich ausdrücklich bei allen beteiligten Kräften (Berufsfeuerwehr, Rettungsdienst mit SEG, Fachfirma) für die hervorragende Zusammenarbeit!
Details:
Anzahl Einsatzkräfte Estenfeld: | 15 | ||||||||||
Einsatzart: |
Technische Hilfe |
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Alarmiert um: | 23.09.2016 09:57 | ||||||||||
Zurück in der Wache: | 23.09.2016 15:30 | ||||||||||
Fahrzeuge (FFW-Estenfeld): |
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Ausgerückte Kräfte (Gesamt): |
Gemeinde Estenfeld Bürgermeister/-in FFW Estenfeld KBI Land 3 KBM Land 3-3 Notarzt Würzburg Polizei Wü-Land Presse/Reporter/Journalist Rettungsdienst und Notarzt Würzburg Berufsfeuerwehr Würzburg |
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Alarmiert durch: |
Sirene und Funkmeldeempfänger |
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Einsatzdauer: | 5,5 Stunden | ||||||||||
Bilder: |
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