Autor:Konrad Hasch --- Veröffentlicht am: 04.03.2018

Bericht:
Kurz vor halb zehn wurde am späten Sonntag Abend die Feuerwehr Estenfeld nach Stichwort "B4, Brand Scheune/Landwirtschaftliches Anwesen" alarmiert.
Der Kommandowagen traf mit dem Einsatzleiter und einem weiteren Gruppenführer kurze Zeit später an der Einsatzstelle ein. Sofort begann die Erkundung:
- Es wurden offene Flammen auf der Gebäuderückseite erkannt, welche bereits durch die Dachhaut einer Scheune schlugen.
- Mehrere kleine Explosion waren zu hören und ein Trümmerschatten mit Teilen der Dachhaut lag auf der Straße. (Anm.: Es stelle sich wären den Löschmaßnahmen heraus, dass es mehrere in Brandraum gelagerte Dosen und Kartuschen waren, welche durch die Hitze explodierten.)
- Das bewohnte Wohnhaus war geräumt und keine Person in Gefahr.
- Drei von Innenhof zugängliche Scheunen waren vom Feuer unberührt, stellten aber bezüglich Brandausbreitung eine Gefahr da.

Nach der Lageerkundung traf das erste (H)LF (40/1, Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug) und das zweite LF (40/2, Löschgruppenfahrzeug) aus Estenfeld an der Einsatzstelle ein. Unverzüglich wurde begonnen, einen Löschangriff aufzubauen. Eine Schlauchleitung wurde auf der Gebäuderückseite verlegt, um einen Außenangriff zu fahren. Eine weitere Leitung wurde in den Innenhof gelegt und für den Innenangriff vorbereitet. Parallel traf die Nachbarwehr Kürnach ein. Es wurde Beleuchtung mit Flutlichtstrahlern im Hof aufgebaut, während der erste Angriffstrupp aus Estenfeld unter Atemschutz in den Brandraum vor drang und dort mit den Löschmaßnahmen begonn. Unterdessen trafen weitere Wehren ein und stellen deren Atemschutzträger im vom Einsatzleiter definierten Verfügungsraum bereit.
Die beiden von Estenfeld durchgeführten Löschmaßnahmen des Außen- und Innenangriffs zeigten unverzüglich Wirkung und das Feuer war gelöscht!

Nun begannen die Kontrollmaßnahmen: Der Brandraum sowie alle anliegenden Gebäude oder Räume wurden mit Wärmebildkamera auf Hitzeausbreitung und Glutnester untersucht.
In Außenbereich fanden zwischenzeitlich Aufräumarbeiten des Trümmerfelds statt. Hierzu wurden die Einsatzkräfte mit speziellen Einweg-Ganzkörperschutzanzügen ausgestattete, um eine Kontamination/Verschmutzungen der Einsatzkleidung zu minimieren.

Als die erste Messung mit Wärmebildkamera angeschlossen war und davon ausgegangen werden konnte, dass es sich um einen isolierten Brandabschnitt gehandelt hatte, konnten die in Bereitschaft stehenden Atemschutzträger abrüsten und die Wehren aus Maidbronn und Oberpleichfeld sowie die DLK (30/1, Drehleiter mir Korb) aus Würzburg abrücken, sodass letztlich nur noch die Ortswehr Estenfeld, die Ortsteilwehr Mühlhausen und die Nachbarwehr Kürnach an der Einsatzstelle waren. Auch hier konnte im Verlauf die Einheitenstärke bis auf die FW Estenfeld zurückgefahren werden.

Der letzte Kontrollgang des Einsatzleiters ergab eine Temperatur im Brandraum und den anschließenden Räumlichkeiten von 10 Grad Celsius.

Die Estenfelder Wehr rückten ab und bereitete ihre Materialen bis etwa 01:00Uhr im Feuerwehrhaus wieder auf und stellten erneute Einsatzbereitschaft her.